mit Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe
im Rahmen der Demokratie- und Werteerziehung
Nach der Corona-Pandemie konnte in diesem Schuljahr nun endlich wieder die Studienfahrt nach Krakau und zur Gedenkstätte Auschwitz stattfinden, die an unserer Schule für alle interessierten Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen angeboten wird. Die Fahrt wurde im Rahmen der Demokratie- und Werteerziehung von Herrn Wurpes organisiert und fand vom 06. bis 09. März 2024 statt. Begleitet wurde die Schülergruppe von Frau Klee-Köppe, Frau Hahn-Zeiser und Herrn Wurpes.
Zwei Schülerinnen berichten:
Am Mittwoch, den 06. März, trafen sich alle 29 Schülerinnen und Schüler pünktlich um 7:30 Uhr mit ihren drei Begleitlehrkäften, um sich mit einem Reisebus auf den langen Weg nach Krakau zu machen. Die Koffer waren gepackt, der Bus war eingetroffen und die Spannung war mit im Gepäck. In dem für diese Fahrt im Vorfeld angebotenen Wahlfach wurden wir Schülerinnen und Schüler mental auf die Studienfahrt vorbereitet und mit den Informationen versorgt, die für den Besuch einer solchen Gedenkstätte von zentraler Bedeutung sind. Nach langen zehn Stunden kamen wir endlich in unserem Hostel an, welches sehr zentral lag und wir uns so am Abend noch problemlos in kleinen Gruppen in der Stadt frei bewegen durften. Dennoch hieß es am nächsten Morgen früh aufstehen, denn der Besuch der Gedenkstätte des Konzentrations- und Vernichtungslagers in Auschwitz und Auschwitz-Birkenau stand an. Kaum angekommen, ging es auch schon direkt los; wir wurden in zwei Gruppen geteilt, bekamen einen Tour-Guide an die Hand und wurden auf das Gelände der Gedenkstätte geführt. Interessant war es für jeden von uns, dass wir zunächst durch eine Art Sicherheitskontrolle wie am Flughafen mussten, bevor wir das Gelände betreten konnten. Mit Audiogerät und Kopfhörern ausgestattet startete unsere Führung. Eine Frage ging uns bei dem Rundgang ständig durch den Kopf: „Wie geht man mit alle diesen Eindrücken um?“ Diese Frage stellten wir uns zu Recht. Ein Ort, welcher für immer an schlimme und grausame Taten erinnert, ist nun zu einer Gedenkstätte geworden. In Gedanken an die zahlreichen Opfer ist jeder Einzelne über das weitläufige Gelände gegangen. Wir sahen echte Baracken, das berühmte Eingangstor und Gefängniszellen. Wir bekamen Koffer sowie Schuhe zu sehen, welche den Juden und anderen Opfergruppen wie etwa Sinti und Roma damals direkt nach der Ankunft abgenommen wurden. Bei eisigen Temperaturen ging unsere Tour nach kurzer Pause im Vernichtungslager Birkenau weiter. Die Weite und Kälte, die diesen Ort umgibt und die Dimensionen des Geschehens verdeutlichten, schreckten uns alle ab. Sich zu überlegen, was an diesem Ort für lange Zeit geschah, war unvorstellbar. So nah und doch so fern. Wir liefen entlang der „berühmten“ Eisenbahnschienen bis zur Rampe im Vernichtungslager, an der die Selektionen stattfanden und bekamen eine Eindruck von den Gaskammern und Krematorien. Erschreckend welches Grauen dort lange Zeit stattgefunden hat. Mit getrübter Stimmung ging es dann wieder Richtung Hostel. Um den Kopf etwas freizubekommen hatten wir noch Freizeit und konnten unsere Gedanken sortieren. Am nächsten Tag besuchten wir noch das Oskar-Schindler-Museum und hatten eine Stadtführung durch die Altstadt und das jüdische Viertel von Krakau. Insgesamt war es eine sehr aufschlussreiche Fahrt und wir richten ein großes Dankeschön an Frau Klee-Köppe, Frau Hahn-Zeiser und Herrn Wurpes, die ein offenes Ohr für uns hatten und an die wir uns mit allen Fragen wenden konnten, die uns beschäftigten.
Emilia Maroschik & Lorena Vollet, 10e