Zeitzeugengespräch mit Lutz Quester
„Freiheit ist wie das Atmen von Luft: erst wenn sie fehlt, merkt man, dass man sie braucht.“ Warum dieser Satz nicht einfach nur eine bloße Floskel ist, sondern dass viel Wahres in diesem Vergleich steckt, war wohl vielen der Schüler bis dahin noch nicht ganz klar. In unserer demokratisierten und seit nunmehr über 70 Jahren befriedeten westlichen Welt ist das Atmen so selbstverständlich wie vieles andere auch geworden. Der ehemalige DDR-Bürger Lutz Quester besuchte in den Tagen vom 22. bis 24.02.2022 alle sechs Klassen der zehnten Jahrgangstufe und erzählte ihnen von seiner Lebenssituation als junger Mann und Familienvater in der DDR. Nicht nur, dass es an Luxusartikeln mangelte, sondern auch die ständige Angst, überwacht zu werden, setzten ihm zusehends zu. Dies führte letztlich zu einer Verzweiflungstat, die glücklich für ihn endete.
Was für die Kinder im Unterricht bisher nur ein weiteres Kapitel im Geschichtsbuch war, wurde durch Herrn Questers Erzählungen zu einer spannenden Geschichte, die emotional bewegte. Es wurde klar, dass die Opfer aus dieser Zeit – übrigens auch die Täter – heute mitten unter uns leben und diese Geschichte in sich tragen. Herzlichen Dank für Ihren Besuch.
Ein weiterer Dank richtet sich an die Hanns Seidel Stiftung, die für die Kosten der Zeitzeugengespräche aufkam.
Sebastian Gibtner StR (RS)