Die Milch kommt aus dem Kühlregal

Lebensmittel wie Joghurt, Ayran, Sahne, Quark, Käse, Butter und natürlich auch die Milch sind aus unserem Kühlschrank nicht mehr wegzudenken. Da das Produkt bzw. der Geschmack im Vordergrund steht, vergisst man oft das Tier, also die Kuh, die täglich für uns wertvolle Milch liefert. Aus diesem Grund hat die Klasse 6e im Rahmen des Programms „Erlebnis Bauernhof“, initiiert vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, einen landwirtschaftlichen Betrieb in Oberferrieden (Landkreis Nürnberg) besucht. Die Familie Gottschalk führt in vierter Generation einen Milchviehbetrieb, bestehend aus 40 Milchkühen und ca. 40 heranwachsenden Kälbern. Nach einer kurzen Begrüßung ging es sofort in den Kuhstall. Dort erfuhren die Schüler, dass zweimal am Tag  gemolken wird und eine Kuh ca. 45 Liter Milch pro Tag liefert. Frau Gottschalk merkte hierzu an, dass es keine melkfreien Tage gibt, Kühe müssen auch in den Ferien oder an Silvester gemolken werden. Die Schüler ließen es sich nicht nehmen, die Kühe zu streicheln und auch die Erfahrung zu machen, dass die Zunge einer Kuh ziemlich rau ist. Anschließend ging es in den Raum, wo die Kühe gemolken werden. Wer wollte, konnte mit seiner Hand die Saugkraft einer Melkmaschine spüren. Bevor es wieder nach draußen ging, zeigte uns Herr Gottschalk noch den Nachwuchs, der sehr früh von der Mutter getrennt wird und in einem eigenen runden „Plastikiglu“ untergebracht ist. Eine Schülerin war ganz entsetzt, dass die männlichen Kälber später als Burger im Fastfood Restaurants landen. Burger haben anscheinend so gar nichts mehr mit einem Tier zu tun. Die anschließende Milchverkostung zeigte überraschenderweise, dass den Großstadtkindern die „Hofmilch“ am besten schmeckte.  Am meisten Spaß machte es den Kindern Butter herzustellen. Hierzu mussten sie Milch so lange in einem geschlossenen Glas schütteln, bis schließlich Butter entstand.  Die selbst geschlagene Butter wurde dann als Brotaufstrich verzehrt. Dass diese Butter viel besser schmeckt als aus dem Kühlregal des Supermarktes war auch hier die überwiegende Meinung. Zum Abschied bat uns Frau Gottschalk achtsam mit Lebensmitteln umzugehen und auch darauf zu achten Wiesen, die Futtergrundlage der Kühe, nicht mit Müll zu verschmutzen und auch keine Folien von gewickelten Heuballen aufzureißen.  Jegliche Verunreinigung des Futters ist für Kühe lebensgefährlich. Landwirte versorgen uns mit Lebensmitteln und deswegen sollten wir achtsam damit umgehen, schließlich sind Lebensmittel keine Wegwerfartikel, sondern genauso wie Wasser unsere Existenzgrundlage.

Doris Siegert, StRin (RS)