Ethik als Unterrichtsfach

Ethik ist ein bedeutendes Teilgebiet der Philosophie und beschäftigt sich mit dem sittlichen Verständnis und Handeln der Menschen. An dieser Stelle sollen nun einige Fragen zum Unterrichtsfach Ethik an unserer Schule beantwortet werden.

Wer besucht den Ethik-Unterricht und auf welchen Grundlagen beruht das Fach?

Für Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ist der Ethik-Unterricht Pflichtfach (Art. 47 Abs. 1 BayEUG). Die Teilnahme muss vor Schuljahresbeginn schriftlich bei der Schulleitung beantragt werden. In der Regel finden die Unterrichtsstunden klassenübergreifend am Nachmittag statt.

Der Ethik-Unterricht orientiert sich an den sittlichen Grundsätzen, wie sie in der Verfassung des Freistaates Bayern und im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland niedergelegt sind. Er berücksichtigt die Vielfältigkeit der Bekenntnisse und Weltanschauungen.

Welche Kompetenzen werden im Ethik-Unterricht an der Realschule vermittelt?

Das Fach Ethik will den Schülerinnen und Schülern in erster Linie eine Orientierungshilfe bei Fragen und Problemen in ihrem unmittelbaren Erfahrungsbereich in Alltag, Familie und Schule geben.

Die Kinder und Jugendlichen sollen Unterstützung bei ihrer Suche nach Lebenszielen sowie der Entfaltung ihrer Persönlichkeit erhalten und zu „werteinsichtigem Urteilen und Handeln“ (Art. 47 BayEUG) befähigt werden.

Durch welche Inhalte lassen sich diese Anliegen konkret umsetzen?

Die Schülerinnen und Schüler erfahren, was das „Menschsein“ ausmacht und wie das Zusammenleben in einer Gemeinschaft funktionieren kann. Wir stellen uns die Frage nach dem „Sinn“ des menschlichen Lebens. Dabei setzen wir uns auch mit Religionen und Kultur sowie dem Leben in unserer „modernen Welt“ auseinander.

Intensives Nachdenken, offene Gespräche bis hin zu ersten philosophischen Diskussionen sind ebenfalls wichtige Bestandteile des Faches.

Worin liegen die besonderen Chancen des Ethik-Unterrichts?

Gerade durch gemeinsames Lernen von Schülerinnen und Schülern, die aus verschiedenen Kulturkreisen stammen, erhält jeder Einzelne die Gelegenheit, seine eigenen kulturellen Wurzeln zu erkennen und die Überzeugung der Anderen zu respektieren.

Achtsamkeit, Toleranz und Verantwortung – das Fundament unserer „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Gemeinsame außerunterrichtliche Aktivitäten, etwa eine Exkursion zum „Turm der Sinne“, ein Moscheebesuch oder die Zusammenarbeit mit der „Nürnberger Tafel“ ermöglichen den Heranwachsenden zudem unmittelbare Erfahrungen für ein von Wertschätzung geprägtes Miteinander.

Johannes Hönig, Fachbetreuer Ethik